
Nicht nur Einzelstatuen sind aus der Antike überliefert, sondern auch zahlreiche Statuengruppen. Zu diesen besonderen #eyecatchern zählt die Athena-Marsyas-Gruppe des berühmten griechischen Bildhauers Myron aus frühklassischer Zeit, die sich im Abguss (Inv. 234 und 355) im Museum befindet.
Sie zeigt die Göttin Athena in einem langen, hochgegürteten Gewand (Peplos) und einem Helm sowie den Satyrn Marsyas. Der mythologischen Überlieferung nach hatte Athena den Aulos, eine Doppelflöte, erfunden. Warf ihn jedoch weg, als sie sich selbst beim Spiel erblickte und wandte sich ab. Marsyas sehen wir dabei, wie er zurückschreckt und kurz davor ist, den Aulos aufzuheben - eine verhängnisvolle Entscheidung, die er schlussendlich mit seinem Leben bezahlen wird.
Die Originale unserer Gipse befinden sich in Frankfurt und im Vatikan: Bei uns sind die beiden Figuren 'im Gips vereint'.
Die Statuengruppe der Athena und des Marsyas sollte nicht nur einen Mythos erzählen, sie steht auch für zwei Pole: die Kultur und das Zivilisierte (Athena) gegenüber des Wilden und Unkontrollierten (Marsyas).
Die Geschichte des Marsyas:
Marsyas erlernte das Spiel mit dem Aulos, nachdem er ihn gefunden hatte, und wähnte sich bald so versiert darin, dass er Apoll, den Gott der Musen und der Künste, zum Wettstreit herausforderte. Diesen Wettstreit verlor er jedoch durch eine List des Gottes und zur Strafe für seine Hybris befahl Apoll, dass der vorlaute Satyr bei lebendigem Leibe gehäutet werden solle.
Das Leid und das Ende des Marsyas wurden in der antiken Kunst ebenfalls ins Bild gesetzt, wie ein Abguss einer hellenistischen Statue des an einem Baum hängenden Satyrn im Museum eindringlich schildert