
Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe, wird erst seit dem 4. Jh. v. Chr. nackt dargestellt. Meist steht sie dabei in etwas schamvoller Haltung. Unser heutiger #Eyecatcher dagegen zeigt die Göttin in einer ganz besonderen Pose: Sie kauert zum Baden auf dem Boden und scheint ihren Kopf jemandem zuzuwenden. Ihr üppiger weiblicher Körper führt das Schönheitsideal der Antike vor. Auf der linken Seite ihres schönen Rückens ist die Hand eines kleinen Eros zu sehen: Unser Abguss (Th 47) der Aphrodite-Statue in Rom zeigt diese Kinderhand in besonders reizvoller Weise. Das verlorene griechische Bronzeoriginal wurde im 3. Jh. v. Chr. vermutlich vom Bildhauer Doidalses geschaffen. Anhand verschiedener unvollständiger römischer Marmorkopien lässt sich die Statue heute jedoch gut rekonstruieren. Im Abgussmuseum haben wir Abgüsse von drei römischen Kopien – heute in Rom und Paris –, alle mit unterschiedlichen Erhaltungszustand.
Die Rekonstruktion einer Statue durch die Zusammensetzung verschiedener Teile ist seit dem späten 19. Jahrhundert in der Archäologie eine weit verbreitete Methode. Abgüsse waren dabei stets ein unersetzliches Medium. Heutzutage sind ähnliche Rekonstruktionen auch digital möglich. Schaut euch dafür unbedingt unsere App „TUM FAR Demo“ an – kostenlos im App-Store runterzuladen.